Die Gaming-Welt hat einen neuen Herrscher, und er hört auf den Namen Microsoft. Die mit Spannung erwartete Übernahme von Activision Blizzard, dem Koloss hinter Blockbuster-Hits wie “World of Warcraft” und “Call of Duty”, ist nun in trockenen Tüchern. Mit dem am 13. Oktober 2023 besiegelten Deal beginnt ein neues Kapitel in der Gaming-Geschichte, wo Microsoft nun einen gewaltigen Anteil des Marktes in seinen Händen hält.
Doch was denke ich als ehemaliger World of Warcraft Game Master darüber?
Man kann jetzt sagen, die Überschrift ist etwas reißerisch, trifft aber den Nagel auf den Kopf. Auch wenn einige Jahre vergangen sind, war ich 2005 Teil des Teams in Paris und habe die ersten 3 Millionen Tickets bei World of Warcraft mit bearbeitet. Dadurch erlebte ich vieles hautnah und hatte sogar das Highlight, mit Michael Morhaime auf der internen Blizzard Party am Arc du Triomphe zu sprechen. Es war eine aufregende, aber auch bewegte Zeit.
Unter Vivendi fühlte sich Blizzard schon ein wenig eingeengt, doch Activision brachte die Gier so richtig ins Rollen. Meiner Meinung nach begann die schlimmste Zeit im Juli 2008, kurz vor dem Release von World of Warcraft: Wrath of the Lichking. Natürlich müssen solche Giganten das investierte Geld wieder reinholen und Investoren für ihr Risiko belohnen. Doch bei Activision war es irgendwie alles ein bisschen zu viel. Man kann CEO Bobby Kotick, der von den Gamern verachtet und von der Business-Welt gefeiert wird, nicht wirklich die Schuld geben, dass er das Unternehmen wirtschaftlich führt. Lassen wir diverse Skandale mal außen vor. Trotzdem würde ich ihn irgendwo mit einem John Riccitiello gleichsetzen, der gerade alle seine Posten bei Unity geräumen hat… oder musste. Aber ändert das was? Auch wenn manche Entscheidungen nicht nachvollziehbar sind, so haben diese Manager doch einige Erfolge zu verbuchen, die uns auch gefallen haben. Die Frage ist nun: Wird durch die Übernahme durch Microsoft Xbox alles besser?
Doch zuerst, was ist eigentlich passiert?
Microsoft hat Blizzard übernommen. Der millionenschwere Handshake zwischen Microsoft und Activision Blizzard ist nicht nur ein Meilenstein für beide Unternehmen, sondern auch für die gesamte Gaming-Branche. Nach einer langen Phase der Verhandlungen und der Zustimmung durch die britische Kartellbehörde hat Microsoft endlich grünes Licht für die Übernahme bekommen. Mit dem Deal wird Activision Blizzard nun ein Teil der Xbox-Division von Microsoft. Dies bringt nicht nur neue Ressourcen und Möglichkeiten für die Entwicklung zukünftiger Spiele, sondern könnte auch die Art und Weise, wie wir World of Warcraft und andere beliebte Titel von Activision Blizzard spielen, grundlegend verändern.
Was könnte das für unser geliebtes World of Warcraft bedeuten?
Die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft könnte sowohl Vor- als auch Nachteile für “World of Warcraft” (WoW) und andere Spiele im Portfolio von Activision Blizzard mit sich bringen. Hier eine kurze Analyse basierend auf verschiedenen Quellen:
Vorteile:
Erneuerung und Verbesserung der Spielequalität: Durch die Übernahme könnte Activision Blizzard die Chance erhalten, sich zu erneuern und die Qualität von WoW zu verbessern.
Integration in den Xbox Game Pass: Es besteht die Möglichkeit, dass WoW in den Xbox Game Pass integriert werden könnte, was den Zugang zu diesen Spielen für Abonnenten des Dienstes erleichtern würde. Das würde mich echt freuen, denn für mich würde es bedeuten, dass ich ein Abo weniger bezahlen müsste.
Stärkere Ressourcen: Mit der Unterstützung von Microsoft könnten zusätzliche Ressourcen für die Entwicklung und Verbesserung von Spielen zur Verfügung stehen, was potenziell zu besseren Spielerlebnissen führen könnte.
Portierung auf Konsolen: World of Warcraft könnte auf Konsolen portiert werden und somit ein viel breiteres Publikum anziehen. Ich selbst spiele WoW meistens über den 75″ 4K Fernseher und spiele mittlerweile sehr gerne mit Gamepad.
Nachteile:
Preiserhöhungen: Die Übernahme könnte zu Preiserhöhungen führen, was insbesondere unabhängige Entwicklerstudios benachteiligen könnte.
Fokus auf Mobile und Metaverse: Microsoft hat Interesse an Mobile Gaming und Metaverse-Entwicklung gezeigt, was die Kernspieler möglicherweise stören könnte, falls der Fokus von den traditionellen Spielformaten abweicht. Mit World of Warcraft würde Microsoft eines der größten MMORPGs besitzen und damit auch den Weg zum ersten echten Metaverse ebnen.
Kontrolle und Einfluss: Es könnte Bedenken hinsichtlich der Kontrolle und des Einflusses von Microsoft über die Spiele und die Gemeinschaften geben, was zu Änderungen führen könnte, die nicht immer im besten Interesse der Spieler sind.
Gehört Chris Metzen zum Microsoft Plan?
Die verfügbaren Informationen im Internet zeigen, dass Chris Metzen, eine legendäre und geliebte Figur in der Entwicklung von Blizzard-Spielen, insbesondere im “Warcraft”-Franchise, zu Blizzard zurückgekehrt ist und eine Vollzeitposition als “Executive Creative Director” im Warcraft-Universum übernommen hat. Er hatte Blizzard 2016 verlassen, kehrte jedoch in einer beratenden Rolle zurück und hat nun eine Vollzeitposition übernommen, um das “Warcraft”-Team zu unterstützen und die nächste Generation von Abenteuern zu entwickeln.
Phil Spencer, der Chef von Xbox, hat andererseits den Wunsch geäußert, einige der älteren Titel von Activision Blizzard wiederzubeleben, und hat große Pläne für kleinere IPs geäußert. Der Fokus scheint jedoch mehr auf der Wiederbelebung älterer Franchises und der Arbeit an diesen Projekten zu liegen, als auf individuellen Personalentscheidungen. Somit wird Metzen schon vorher wieder seinen neuen Posten bekleidet haben.
Es scheint, dass Chris Metzen’s Rückkehr zu Blizzard eine interne Entscheidung von Blizzard war, um die kreative Richtung des “Warcraft”-Franchises zu stärken. Und ich denke, dass dies eine sehr hoffnungsvolle Zukunft für World of Warcraft oder sogar das ganze Warcraft Universum zeichnen könnte.
Wer wird nun Chef bei Blizzard?
Die spezifische Identität des neuen Chefs von Blizzard unter der Führung von Xbox/Microsoft ist bislang nicht öffentlich bekannt gegeben worden. Nach der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft im Oktober 2023, hat Phil Spencer, der CEO von Microsoft Gaming, lediglich die Übernahme auf einer Social Media Plattform namens X (ehemals Twitter) bestätigt und die Teams und Franchises von Activision Blizzard bei Microsoft Gaming willkommen geheißen. In einer offiziellen Ankündigung von Xbox wurde betont, dass man sich auf die Zusammenarbeit mit den talentierten Teams von Activision Blizzard freut, aber es wurde keine spezifische Erwähnung darüber gemacht, wer die Leitung von Blizzard übernehmen wird.
Es ist möglich, dass Microsoft in naher Zukunft mehr Details über die Führungsstruktur von Blizzard und andere organisatorische Änderungen bekannt geben wird, da die Integration von Activision Blizzard in Microsoft fortschreitet. Die Community und die Stakeholder werden wahrscheinlich auf offizielle Ankündigungen von Microsoft und Blizzard achten, um mehr über die zukünftige Führungsstruktur und die strategische Ausrichtung des Unternehmens zu erfahren.
Könnten weitere Schlüsselfiguren und Legenden vom früheren Blizzard wieder dazustossen?
Es ist durchaus möglich, dass nach dem Beispiel von Chris Metzen weitere Schlüsselfiguren und Legenden von früheren Zeiten zu Blizzard zurückkehren könnten, insbesondere unter der neuen Führung von Microsoft. Die Rückkehr von Chris Metzen als Executive Creative Director für das Warcraft-Franchise ist ein Beispiel dafür, wie Schlüsselfiguren zurückkehren können, um an den Projekten zu arbeiten, die sie lieben, und es könnte ein Präzedenzfall für andere sein, die in Erwägung ziehen, zurückzukehren. Es wird jedoch letztendlich von vielen Faktoren abhängen, einschließlich der individuellen Umstände und Entscheidungen der betreffenden Personen. Hier sind einige Faktoren, die diese Möglichkeit beeinflussen könnten:
Neue Unternehmenskultur:
Mit der Übernahme durch Microsoft könnte es Änderungen in der Unternehmenskultur und den Arbeitsbedingungen bei Blizzard geben, die für frühere Mitarbeiter attraktiver sein könnten. Wenn Microsoft in der Lage ist, ein positives und unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen, könnte das die Rückkehr früherer Schlüsselfiguren fördern.
Strategische Neuausrichtung:
Wenn Microsoft und die aktuelle Führung von Blizzard eine klare und attraktive Vision für die Zukunft der Franchises von Blizzard haben, könnte das ebenfalls ein Anreiz für frühere Mitarbeiter sein, zurückzukehren und an den Projekten zu arbeiten, die ihnen am Herzen liegen.
Persönliche und berufliche Beziehungen:
Die persönlichen und beruflichen Beziehungen zwischen den aktuellen und früheren Führungskräften und Mitarbeitern können ebenfalls eine Rolle spielen. Positiv entwickelte Beziehungen könnten die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr erhöhen.
Angebote und Anreize:
Microsoft und Blizzard könnten auch spezielle Angebote und Anreize für die Rückkehr früherer Schlüsselpersonen bereitstellen, um ihre Erfahrung und ihr Fachwissen zu nutzen.
Community-Unterstützung:
Die Unterstützung und der Wunsch der Community nach der Rückkehr bestimmter Schlüsselfiguren könnte ebenfalls ein Faktor sein. Die Community hat oft eine starke Bindung zu den Personen, die hinter ihren Lieblingsspielen stehen, und ihre Stimmen könnten Einfluss auf die Entscheidungen des Unternehmens haben.
Können Phil Spencer und Chris Metzen die Liebe, die die Community einst hatte, wieder entfachen?
Die Wiederbelebung der Liebe und Begeisterung, die die Community einst für Blizzard und seine Spiele hatte, kann eine komplexe Herausforderung sein, die sowohl interne als auch externe Faktoren beinhaltet. Hier sind einige Überlegungen zu dem Einfluss, den Phil Spencer und Chris Metzen möglicherweise haben könnten, sowie zu den allgemeinen Faktoren, die die Beziehung zwischen Blizzard und seiner Community beeinflussen können:
Erfahrung und Leidenschaft:
Chris Metzen ist eine legendäre Figur in der Blizzard-Community, bekannt für seine kreative Führung und sein Engagement für die Franchises des Unternehmens.
Phil Spencer hat eine positive Bilanz als Leiter von Xbox und ist bekannt für seine Spieler-zentrierte Haltung und seinen offenen Dialog mit der Community.
Transparenz und Kommunikation:
Eine offene und ehrliche Kommunikation mit der Community über die Pläne und Ziele des Unternehmens, sowie über die Lösung bestehender Probleme, könnte helfen, Vertrauen wiederherzustellen.
Reaktion auf Community-Feedback:
Die Bereitschaft, auf Feedback der Community zu reagieren und sichtbare Verbesserungen vorzunehmen, könnte sehr positiv wahrgenommen werden.
Innovation und Qualität:
Die Bereitstellung hochwertiger, innovativer Spiele und Inhalte, die den Erwartungen der Spieler entsprechen oder diese übertreffen, ist entscheidend.
Behebung von Unternehmensproblemen:
Die Bewältigung interner Probleme wie die Berichte über Belästigung und Diskriminierung bei Blizzard ist entscheidend für die Wiederherstellung des guten Willens der Community.
Community-Engagement:
Aktive Beteiligung und Engagement mit der Community, sowohl online als auch durch Veranstaltungen wie BlizzCon, können auch helfen, die Beziehung zu verbessern.
Respekt vor der Geschichte und dem Erbe:
Respekt und Wertschätzung für die Geschichte und das Erbe von Blizzard und seinen Spielen, einschließlich der Beibehaltung der Elemente, die die Spieler lieben, während gleichzeitig Innovationen vorgenommen werden, könnten auch wichtig sein.
Während Phil Spencer und Chris Metzen eine positive Wirkung haben könnten, wird die Wiederherstellung der Liebe und des Vertrauens der Community wahrscheinlich eine gemeinsame Anstrengung des gesamten Blizzard-Teams und eine nachhaltige Verpflichtung zur Verbesserung erfordern.
Ich für meinen Teil setze große Hoffnungen, insbesondere auf Chris Metzen. Gerade ein WoW Classic +, das eher an der Version 1.12 ansetzt, ist meine Hoffnung auf ein neues Erlebnis, das mich voll und ganz abholen wird.
Was denkt ihr? Wird der Mega Deal uns ein besseres World of Warcraft und Diablo bescheren?